Fachbegriffsglossar
Die Wirkstoff-Kosmetik benutzt manchmal verwirrend viele Fachbegriffe aus ganz verschiedenen Bereichen der Wissenschaft. Da wir hauptsächlich mit pflanzlichen Wirkstoffen arbeiten, hat die Botanik viele Wörter in unserem Sprachgebrauch geliefert. Aber natürlich kommen wir auch nicht ohne die Fachbegriffe aus der Medizin und speziell der dermatologischen Forschung aus. In unserem Glossar für die Fachwörter der Kosmetik finden Sie die wichtigsten Begriffe und ihre Erklärung.
In der Hautmedizin bedeutet abrasiv abtragend oder abreibend, d. h. die Eigenschaft eines Stoffes, die oberste Hautschicht zu entfernen.
In der Kosmetik werden abrasiv wirksame Produkte aufgrund des massierenden Effekts einerseits zur Aknebehandlung verwendet. Außerdem haben abrasiv wirksame Cremes oder Reinigungsmittel einen Antiagingeffekt: Abgestorbene Hautzellen und Schüppchen werden entfernt, die Durchblutung und Neubildung von Hautzellen wird unterstützt. Beispiele für abrasiv wirksame Mittel sind Mandelkleie oder Masken mit Salz aus dem toten Meer oder Enzyme
Adstringierend bedeutet zusammenziehend. Adstringierende Mittel werden auch als Adstringentien bezeichnet. Beim Kontakt mit der Haut oder Schleimhaut wirken sie durch Eiweißfällung austrocknend, blutstillend aber auch entzündungshemmend und damit wundheilungsfördernd. Typische natürliche Adstringentien sind Gerbstoffe.
Unter einem Antioxidans versteht man einen Stoff, der den Organismus vor reaktiven Sauerstoffspezies, den sogenannten freien Radikalen, und den Körper damit vor oxidativem Stress schützen. Freie Radikale spielen bei Alterungsprozessen an der Haut eine wesentliche Rolle. Antioxidantien haben an der Haut daher einen Anti-Aging Effekt.
Antioxidantien können freie Radikale unschädlich machen, indem sie selbst ein Elektron aufnehmen oder abgeben, ohne jedoch selbst weiter zu reagieren.
Wichtige Antioxidantien sind z.B. Vitamin A, C und E, Spurenelemente wie Selen sowie zahlreiche Pflanzeninhaltsstoffe wie Carotinoide, Flavonoide und Anthocyane. Arganöl ist besonders reich an natürlichen Antioxidantien.
Substanz, die eine Reaktion im lebendigen Organismus anregt oder beschleunigt, z.B. Enzyme, Hormone, Vitamine, Spurenelemente.
In der Dermatologie bezeichnet man mit Breitbandfiltern Lichtschutzstoffe, die ein breites Wirkspektrum im UVA- und UVB-Bereich aufweisen. Dabei handelt es sich meist um physikalische Lichtschutzstoffe wie Mikropigmente, die durch Reflexion und Streuung der UV-Strahlen an den Pigmenten wirken und ein breites Wirkspektrum aufweisen. In Europa zugelassene Sonnencremes müssen sowohl vor UVA- als auch vor UVB-Strahlen schützen, also einen Breitband-Filter verfügen. Der vorgeschriebene UVA-Schutz muss mindestens einem Drittel des UVB-Filters entsprechen.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) zugeordnet und hat unter Anderem die Aufgabe, die Bundesregierung in Fragen der Lebensmittelsicherheit, der Produktsicherheit, Kontaminanten in der Nahrungskette und des gesundheitlichen Verbraucherschutzes wissenschaftlich zu beraten. Dieses Institut beschäftigt sich auch mit Fragen zur Sicherheit von Kosmetika und der Sicherheit der Nanotechnologie in Kosmetika und gibt entsprechende Empfehlungen heraus (z.B. zu Inhaltsstoffen wie Parabenen).
Frau Prof. Charouff Zoubida ist eine Professorin an der Mohammed V Universität in Rabat (Marokko). Sie hat marokkanische Medizinpflanzen untersucht sowie die Möglichkeit, sich deren Inhaltsstoffe in der Ernährung und der Kosmetik zunutze zu machen. Diese Frau war die treibende Kraft hinter der ersten Arganöl-Kooperative in Marokko, bei der heute 2.500 Frauen Arbeit und damit eine Einnahmequelle finden. Sie hat über 100 Fachberichte und Artikel über Arganöl verfasst.
Die Familie der Collagene besteht aus einer Reihe von Eiweißstoffen (Proteinen), die etwa ein Viertel der Gesamtproteinmenge im menschlichen Organismus ausmachen. Inzwischen wurden über 28 unterschiedliche Collagentypen identifiziert, in der Haut spielt Collagen I die wichtigste Rolle.
Collagen ist der wichtigste Faserbestandteil der Haut: Hier ist es für die Festigkeit der Haut sowie gemeinsam mit elastischen Fasern für deren Elastizität verantwortlich.
Im Laufe des Alterungsprozesses aber auch durch äußere Faktoren wie z.B. durch UV-Strahlen kommt es zu einem Abbau von Kollagen, wodurch die Haut erschlafft. Zur körpereigenen Bildung von Kollagen ist Vitamin C nötig.
Bei den Diethanolaminen (DEA) und Triethanolaminen (TEA) handelt es sich um farblose oder kristallartige Alkohole, welche in Lösungsmitteln, Emulgatoren und Reinigungsmitteln Anwendung finden. DEA wird als Weichmacher oder Feuchthaltemittel Körperlotionen und Hautpflegeprodukten zugesetzt. Falls DEAs zusammen mit Nitraten verarbeitet werden, reagieren diese chemisch miteinander, wodurch krebserzeugende Nitrosamine gebildet werden können. Neueste Studien zeigen selbst ohne Nitratverbindungen ein krebserzeugendes Potential. Auch aufgrund ihres haut-und schleimhautreizenden Potentials sollten diese Produkte in keiner Kosmetik enthalten sein. Beide Stoffe werden in konventioneller Kosmetik gern eingesetzt, da sie sie billig in der Herstellung und unkompliziert in der Verarbeitung sind. In der Naturkosmetik werden diese Stoffe nicht verwendet.
Als Dermis (deutscher Begriff: Lederhaut) bezeichnet man die bindegewebige, kollagenfaserreiche Hautschicht, die unter der Epidermis gelegen ist. Sie besteht aus zwei Schichten, der Netzschicht (Stratum reticulare) und der Zapfenschicht (Stratum papillare).
In der Dermis befinden sich Haarfollikel, Nerven, Talgdrüsen, Schweißdrüsen sowie Blutgefäße.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) ist ein gemeinnütziger Verein, der ernährungswissenschaftliche Forschung fördert, die Daten auswertet und publiziert. Ein zweites wesentliches Ziel ist laut ihrer Satzung die Ernährungsberatung und -aufklärung im Dienste der Gesundheit der Bevölkerung. Die DGE unterstützt eine vollwertige Ernährung als Basis für bedarfsgerechtes, gesundheitsförderndes Essen und Trinken. Wie sich eine vollwertige Ernährung praktisch umsetzen lässt, vermittelt die DGE über die 10 Regeln für eine vollwertige Ernährung (s. http://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/ ), den DGE-Ernährungskreis und die dreidimensionale DGE-Lebensmittelpyramide.
Elastin ist ein elastisches Faserprotein und eines der wichtigsten Strukturproteine des menschlichen Körpers. Es kommt in der Lunge, in den Blutgefäßen und in der Haut vor und verleiht diesen Organen die Elastizität.
Im Laufe des Alterungsprozesses werden auch elastische Fasern abgebaut, wodurch die Haut im Alter schlaffer wird und – den Gesetzen der Schwerkraft folgend – absinkt.
Elastin kommt gemeinsam mit anderen Strukturproteinen wie Kollagen vor.
Emulgatoren sind Stoffe, die es ermöglichen, eigentlich nicht miteinander mischbare Komponenten miteinander zu vermischen. Sie zeichnen sich dadurch aus, in ihrem Molekül sowohl einen fettliebenden (lipophilen) als auch einen wasserliebenden (hydrophilen) Teil zu haben. Dank dieser zwei Seiten kann der Emulgator je ein Wasserteilchen und ein Fettteilchen verbinden. Die entstehende Mischung wird als Emulsion bezeichnet. Emulgatoren spielen eine große Rolle bei der Herstellung von Cremes.
In der Kosmetik werden Emulgatoren als Hilfsstoffe vor allem für Cremes, Lotionen und Salben eingesetzt, mit dem Ziel, sowohl wässrige als auch ölige Pflegesubstanzen zu einer Emulsion zu vermengen. Ein alltäglicher Emulgator ist Eigelb, eine jedem bekannte Emulsion Mayonnaise.
Die Epidermis (Deutscher Begriff: Oberhaut) ist die oberste verhornende Hautschicht, in der sich weder Nerven noch Gefäße befinden. Sie besteht zu über 90% aus Zellen, die Horn bilden, den sogenannten Keratinozyten. Die von diesen Zellen gebildete Hornsubstanz Keratin wirkt wasserabweisend und verleiht der Haut Schutz und Stabilität.
Die Epidermis lässt sich in mehrere Abschnitte gliedern (von innen nach außen):
Ecocert Standard wurde 2002 für Natur- und Biokosmetik entwickelt und ist staatlich registriert. Seine Implementierung wird durch staatliche Stellen überwacht. Der Standard definiert und fördert ein gegenüber den gesetzlichen Mindestanforderungen höheres Qualitätsniveau für Kosmetikprodukte und gewährleistet die Verwendung von natürlichen und ökologischen Inhaltsstoffen zum Schutze der Umwelt. Inhaltsstoffe werden aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen und durch umweltschonende Verfahren hergestellt, zudem werden bevorzugt Inhaltsstoffe aus ökologischem Landbau eingesetzt.
Durch diesen Prozess werden Hautschüppchen und Giftstoffe entfernt, die Haut regeneriert sich schneller, da junge Zellen vermehrt nachgebildet werden. Zudem wird die Haut ebenmäßiger. Ein Beispiel für exfoliativ wirksame Inhaltsstoffe auf natürlicher Basis sind Arganfruchtschalen und Enzyme.
Flavonoide sind eine Gruppe von Pflanzenstoffen. Ein Teil der Flavonoide sind Blütenfarbstoffe und chemisch gesehen Polyphenole . Es sind über 6000 Verbindungen bekannt. Sie kommen in vielen pflanzlichen Nahrungsmitteln und Heilpflanzen vor, z.B. in Tee. Flavonoide haben eine antioxidative Wirkung und können so Alterungsvorgänge abbremsen.
Die Abkürzung FSC steht für „Forest Stewardship Council“, eine internationale non-Profit-Organisation die ein System zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft entwickelt hat. Papier oder Holz das dieses Siegel trägt, stammt aus nachhaltig genutzten Wäldern. Entsprechende Produkte sind mit folgendem Logo gekennzeichnet.
Es gibt natürliche oder synthetische Gelbildner, die Kosmetika verdicken aber auch für die Herstellung von Gelen geeignet sind. Xanthan ist ein Beispiel für einen pflanzlichen Gelbildner.
Vertiefung in der Epidermis, aus der das Haar sprießt; dehnt sich bis zur Dermis aus, von wo aus das Haar versorgt wird.
Säureschutzmantel der Haut aus wässrigem Schweißanteil und Talg- Fettschicht mit Hornschüppchen, der pH Wert liegt im leicht sauren Bereich.
In allen Ländern der Europäischen Union werden die Inhaltsstoffe kosmetischer Produkte seit 1997 einheitlich gekennzeichnet. Grundlage bildet die so genannte „INCI-Nomenklatur“ (International Nomenclature Cosmetic Ingredients). Inzwischen hat sich diese Kennzeichnung über Europa hinaus verbreitet: Neben den USA ist sie auch in vielen Ländern Asiens, Südamerikas, Afrikas und in Australien gesetzlich verankert. Die INCI-Kennzeichnung informiert im Detail über die Bestandteile kosmetischer Mittel und schafft damit ein hohes Maß an Klarheit und Transparenz.
Die Hornsubstanz Keratin wirkt wasserabweisend und verleiht der Haut Schutz und Stabilität. Sie wird in der obersten Hautschicht, der Epidermis, von den Keratinozyten gebildet.
Verhornungsprozess: Er beginnt in der Oberhaut in der Körnerschicht (Stratum granulosum)
Kennzeichnet die Fähigkeit eines Stoffes, Horn aufzulösen. In Hautcremes bewirken diese Stoffe, z.B. das Enzym Papain aus der Papaya, dass Pflegestoffe besser in die Haut aufgenommen werden können.
Unter Kontrolliert-biologischem Anbau versteht man eine Form der Landwirtschaft, bei der die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird. Es wird auf den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln, mineralischen Düngern und Gentechnik verzichtet, die in der konventionellen Landwirtschaft gang und gäbe sind. Dadurch sind auch die Produkte weniger mit Schadstoffen belastet als konventionell produzierte Produkte.
Gemäß der „Verordnung (EWG) Nr. 834/2007 des Rates vom 28. Juni 2007 über die ökologisch/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen“ (kurz EG-Öko-Verordnung genannt) ist der Begriff kontrolliert-biologisch explizit geschützt. Bei Produkten, die so gekennzeichnet sind, können Sie daher sicher sein, dass sie den von den EU festgelegten Kriterien entsprechen.
Komedogen bedeutet die Eigenschaft eines Inhaltsstoffes, die Entstehung von Unreinheiten, Pickeln und Akne zu begünstigen. Menschen mit einer Neigung zu Akne sollten komedogene Inhaltsstoffe in Kosmetika daher vermeiden. Beispiel für einen komedogenen Inhaltsstoff ist das in vielen konventionellen Reinigungsmitteln enthaltene Paraffinöl.
Lichtschutzstoffe sind in Sonnenschutzmitteln enthalten und schützen vor den negativen Auswirkungen der UV-Strahlung. Bei den Lichtschutzstoffen unterscheiden man zwei Substanzklassen: Organisch-chemische Lichtschutzstoffe, die vor Strahlung schützen, indem sie die schädliche UV-Strahlung in harmlosere Wärmestrahlung umwandeln. Je nach Absorptionsmaximum gibt es UVA-, UVB- oder Breitbandfilter. Zudem existieren physikalische Lichtschutzstoffe. Dabei handelt es sich um Mikropigmente, die durch Reflexion und Streuung der UV-Strahlen an den Pigmenten wirken und meist ein breites Wirkspektrum im UVA- und UVB-Bereich aufweisen (sogenannte Breitbandfilter).
Sammelbezeichnung der organischen Chemie für alle Fette und fettähnlichen Stoffe bzw. Substanzen; allgemein sind sie im Wasser nicht löslich.
Liposome ähneln in ihrer Bauart den Wänden der Hautzellen: nach außen tragen sie eine Fettschicht, die gut Kontakt zu Fetten und fettlöslichen Stoffen bekommt. Nach innen ist die „Wasserphase” gerichtet: Dort kann das Liposom Wasser und wasserlösliche Stoffe halten. Aufgrund dieser Verwandtschaft zu Hautzellen, und da die Liposome im Vergleich zu Ersteren recht klein gebaut sind, können sie in die Haut eindringen. Den wasserlöslichen Wirkstoff, den sie in ihrem Inneren bergen, schleusen sie dank ihrer fettfreundlichen Oberfläche in die ebenfalls fettfreundliche, aber wasserabweisende Haut. So können Wirkstoffe, z.B. wasserlösliche Vitamine in tiefere Hautschichten, nämlich zu den lebenden Zellen der Oberhaut durchdringen und dort ihre Wirkung entfalten.
Gelbbraunes bis braunschwarzes, an Proteine gebundenes Pigment, das für die Farbe von Haut, Haaren und Augen verantwortlich ist. Es wird von speziellen Zellen, den Melanozyten gebildet.
Melaninbildende Zellen in der Basalzellschicht der Epidermis.
Als Mengenelemente bezeichnet man Mineralstoffe, die im Gegensatz zu den Spurenelementen in einer Konzentration von mindestens 50 mg pro Kilogramm Körpertrockenmasse vorkommen. Spurenelemente liegen unter dieser Konzentration. Zu den Mengenelementen gehören Kalzium, Chlor, Kalium Magnesium Natrium und Phosphor.
Als mimische Muskulatur bezeichnet man eine Gruppe von Muskeln im Bereich des Gesichts und des Halses, welche in die über ihnen befindliche Haut einstrahlen. Durch ihre Bewegung, sind wir in der Lage, Emotionen und Stimmungen physisch auszudrücken. Durch die häufige Kontraktion der mimischen Muskulatur entstehen im Laufe der Jahre typische mimische Fältchen, z.B. an der Zornesfalte (Fachbegriff: Glabella), der Stirn und im Augenseitenbereich (Krähenfüße). Solche Falten können durch die Injektion von Botulinumtoxin behandelt werden. Es gibt sogar Tripeptide, die äußerlich einen wenngleich schwächeren botoxähnlichen Effekt aufweisen.
Neben den Hauptnährstoffen Proteine, Fette und Kohlenhydrate, benötigt der Körper zahlreiche weitere Elemente. Diese lebensnotwendigen Nährstoffe werden mit Ausnahme von Phosphor und Schwefel in anorganischer Form mit der Nahrung aufgenommen. Sie werden unter dem Sammelbegriff Mineralstoffe oder Mineralien zusammengefasst. Mineralien werden nach ihrem mengenmäßigen Anteil im Körper in Mengen- und Spurenelemente unterteilt.
Moisturizer sind Stoffe, die der Haut dabei helfen, Feuchtigkeit zu bewahren. Diese Funktion erfüllt z.B. Glyzerin. Es gibt auch sehr gute pflanzliche Moisturizer, z.B. Extrakte aus Aloe vera, Algin aus der Braunalge oder Betain aus der Zuckerrübe.
Nanozellen sind Zellen, die nur ca. ein Fünftel so groß sind wie eine normale Zelle. In ihrem Innern können sie Wirkstoffe transportieren. In der Kosmetik können so Wirkstoffe tiefer in die Haut geschleust werden. In der Medizin sind Nanozellen Hoffnungsträger z.B für die Krebsbehandlung, da mit ihnen Chemotherapeutika, direkt zu den Krebszellen transportieren werden können, ohne den Gesamtorganismus zu belasten.
Als Nanopartikel werden Teilchen bis zu einer Größe von 100 Nanometern bezeichnet. In Sonnencremes können etwa die Nanopartikel Titandioxid oder Zinkoxid enthalten sein.
Der Begriff Naturkosmetik ist bisher nicht eindeutig rechtlich definiert und geschützt. Zur Kennzeichnung von Naturkosmetikprodukten wurden mehrere Systeme entwickelt, die verschiedene Voraussetzungen zugrunde legen. Die gängigen Zertifizierungen setzen voraus, dass pflanzliche Rohstoffe mindestens teilweise bzw. soweit erhältlich aus ökologischem Anbau stammen. Dies trifft z.B. auch für die Zertifizierung des „Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel (BDIH)“ zu. Der BDIH Standard hat das Ziel, den Begriff Naturkosmetik im Interesse des Verbrauchers sachlich korrekt und nachvollziehbar zu definieren und Transparenz zu schaffen. Darüber hinaus soll er einen fairen Wettbewerb der Hersteller und Vertreiber von Naturkosmetika ermöglichen. Die Belange des Tier- und Artenschutzes werden besonders berücksichtigt.
Oxidation ist eine chemische Reaktion bei der eine Substanz ein oder mehrere Elektronen an eine andere Substanz abgibt und dadurch oxidiert wird. In der Medizin wird der Begriff Oxidation meist mit der Umsetzung von Luftsauerstoff und der Bildung von Oxiden assoziiert. Beispielsweise wird die Nahrung im Körper in vielen Schritten zu körpereigenen Stoffen, Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert.
Paraffin ist ein Abfallprodukt aus der Erdölindustrie. Es findet sich nicht nur in Kosmetik, sondern auch in Putzmitteln, Süßigkeiten Schuhcremes, Kaugummis und Kerzen. Bei seiner Herstellung wird der fossile Brennstoff Erdöl verbraucht und auch für die Gesundheit ist der Stoff nach Ansicht vieler Experten bedenklich Paraffin liefert den nötigen Fettanteil für Kosmetikprodukte. Doch die Haut kann nicht atmen und wird ausgetrocknet. Auch für unreine Haut ist es aufgrund der komedogenen Wirkung ungeeignet.
Wegen der ungünstigen Klimabilanz und den ungünstigen Auswirkungen auf die Haut verzichten die Hersteller von Naturkosmetik gänzlich auf diesen Inhaltsstoff.
Parabene sind Konservierungsstoffe, die von Herstellern konventioneller Kosmetik aufgrund ihres niedrigen Preises gerne eingesetzt werden. Cremes sind leicht verderblich und müssen daher Konservierungsstoffe enthalten. Allerdings sind gerade die Parabene umstritten, da sie über die Haut in den Körper gelangen und dort ähnlich wirken wie Hormone. Daher wurden Parabene in der Vergangenheit auch mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko in Verbindung gebracht. Eine offizielle Behörde, das Bundesinstitut für Risikobewertung, hält ihren Einsatz für sicher, solange die Konzentration unter 0,4% liegt.
In zertifizierter Naturkosmetik wird vorbeugend grundsätzlich auf diese Gruppe von Konservierungsstoffen verzichtet.
Polyethylenglykole (PEG) und PEG-Derivate sind effektive Mittel, um Fett und Feuchtigkeit miteinander zu verbinden. Um diese Fähigkeit in Kosmetik nutzen zu können, werden Polyethylenglykole mit Hilfe der sogenannten Ethoxylierung, an Fettalkohole, Ester und Öle angelagert, die dadurch wasserlöslich werden. Es gibt sowohl flüssige, wie auch weiche bis feste PEGs. Aufgrund des günstigen Preises und der guten Materialeigenschaften werden sie häufig in konventioneller Kosmetik eingesetzt. Problematisch ist, dass die Ethoxylierung ein aggressives chemisches Reaktionsverfahren ist, bei dem auch eine Vielzahl von Stoffen mit unerwünschten Eigenschaften entstehen, z.B. das Laureth-9, das von dem Bundesinstitut für Risikobewertung als gesundheitlich bedenklich eingesetzt wird. Zudem reagieren die PEGS auch mit der Haut selbst, die dadurch ihre Barrierefunktion verliert und durchlässiger für Schadstoffe und Krankheitserreger wird. Langfristig können die PEGs die Haut auch austrocknen.
In Naturkosmetik werden diese Inhaltsstoffe nicht eingesetzt.
Als freie Radikale bezeichnet man Moleküle oder Atome mit einem sogenannten ungepaarten Elektron, die sehr reaktionsfreudig sind. Ihre biologische Bedeutung ist, dass sie diverse Gewebe in oxidativen Stress versetzt und es zerstören, indem sie eine Kettenreaktion in Gang setzen. Ein freies Radikal verbindet sich mit einem bestehenden Molekül zu einem neuen Molekül. Oft wird der neue Reaktionspartner ebenfalls als freies Radikal freigesetzt und setzt eine neue Reaktion in Gang, es entsteht also eine Kettenreaktion.
Freie Radikale werden mit Alterungsprozessen, der Entstehung von degenerativen Erkrankungen und sogar Krebs in Verbindung gesetzt. Sowohl die UV-Strahlung als auch ionisierende Strahlung verursachen freie Radikale. Zigarettenrauch enthält zahlreiche freie Radikale.
Auch reaktive Sauerstoffspezies (ROS) gehören zu den freien Radikalen und spielen bei zahlreichen biologischen Prozessen eine wesentliche Rolle.
Der Schutz vor der Wirkung der Radikale ist lebensnotwendig, der Körper besitzt deshalb wirksame Abwehr- und Reparaturmechanismen in Form von Vitaminen, Spurenelementen, Enzymen und Hormonen oder anderen Substanzklassen, die die schädliche Wirkung minimieren, z.B. Vitamin A, C und E. Allerdings können bei zu starker Entstehung der freien Radikale die angeführten Schutzmechanismen überlastet sein.
Retinol wird in der Nahrung als Provitamin A (Beta-Carotin und andere Carotinoide) aufgenommen.
In Kosmetik wird der Wirkstoff alsAnti-Aging-Mittel gegen Falten eingesetzt. In der Haut wird Retinol in Vitamin-A-Säure umgewandelt und regt dort die Bindegewebszellen (Fibroblasten) dazu an, wieder mehr Stoffe zu produzieren, z.B. Hyaluronsäure. Obendrein verhindert sie den Kollagenabbau durch eine Enzymhemmung. Die positive Wirkung von Retinol ist in vielen Studien belegt. Allerdings gibt es Menschen, die Retinol nicht vertragen, häufig ist sein Einsatz von einer Hautreizung und Rötung begleitet.
Rückfetter sind fettlösliche Grundstoffe, die eine mögliche störende Wirkung von Waschmitteln auf die Barrierefunktion der Haut verhindern sollen. Daher sind sie besonders in Shampoos für trockene Haare (besser gesagt für trockene Kopfhaut) und in sogenannten Cremeseifen enthalten. Die rückfettenden Substanzen bestehen aus Fettsäuren, z.B. Palmitin-, Linol- und Ölsäuren) und gleichen den reinigungsbedingten Fettverlust aus.
Silikon ist ein wahrer Chamäleon: Es gibt kurzkettige, langkettige oder ringförmige Silikone und damit unzählige Anwendungsgebiete. Sie finden Silikon in Kuchenformen, zum Abdichten von Fugen im Bad, als Brustimplantat oder als Bestandteil einer Hautcreme.
Hier ist das Silikon jedoch nicht unumstritten. Es bildet eine Art wasserabweisenden Mantel, der vor Feuchtigkeitsverlust schützt, weswegen sein Zusatz in Handcremes sehr beliebt ist. Auch in Körperölen ist es enthalten, da es Duftstoffe auf der Haut fixiert und sich nicht fettig anfühlt. Befindet sich aber zu viel Silikon in einer Creme, staut sich der Schweiß, die Haut quillt unter dem Film auf und wird spröde. Zudem liefert Silikon ganz im Gegensatz zu pflanzlichen Ölen keinerlei eigene Pflegestoffe. Im Gegensatz dazu enthalten z.B. Avocadoöl Provitamin A und Vitamin E, die Haut vor freien Radikalen zu schützen, ARganöl unterstützt die Zellregeneration.
Aus den vorgenannten Gründen wird in der Naturkosmetik ganz auf Silikon verzichtet.
Vermehrte Absonderung von Hauttalg
Verminderte Absonderung von Hauttalg
Talg, der von den Talgdrüsen produziert wird.
Stabilisatoren sind allgemein chemische Verbindungen, die einem nicht stabilen System zugesetzt werden, um den Übergang in einen energieärmeren Zustand zu verhindern. Sie spielen bei der Kunststoffproduktion eine große Rolle.
In der Kosmetik werden Stabilisatoren zur Stabilisierung von Emulsionen eingesetzt. Sie umhüllen die emulgierten Tröpfchen mit einem Schutzfilm und sorgen für starken Zusammenhalt. Beispielsweise befinden sich in Sonnenschutzcreme Emulsionsstabilisatoren, um die Entmischung der Öl- und Wasserphase zu verhindern. Als Stabilisatoren dienen beispielsweise Stärke, Dextrine, Pektine oder Eiweißstoffe.
In geringer Konzentration vorkommende Bioelemente, die lebenswichtig sind. Sie sind Bestandteil von Enzymen und Hormonen. Zahlreiche Spurenelemente spielen für den Hautstoffwechsel eine wichtige Rolle, z.B. Mangan, Zink und Kupfer.
Sulfate sind chemisch gesehen Salze oder Ester der Schwefelsäure. In der Kosmetik finden sie sich meist in Shampoos, Duschgels und Schaumbädern. Das früher gebräuchliche Natriumlaurylsulfat wurde inzwischen fast vollständig durch Natriumdodecylpoly(oxyethylen)sulfat (Natriumlaurethsulfat) ersetzt. Natriumlaurylsulfat ist ein PEG-Derivat, das als allergieauslösend sowie hautreizend gilt. Allerdings weist auch Natriumdodecylpolyoxyethylensulfat hautreizende und hautaustrocknende Eigenschaften auf. In der Naturkosmetik verzichtet man auf diese Substanzen.
Ölige Substanz aus Fettsäuren, Cholesterol und Ausscheidungen von Hautzellen. Er schützt vor Infektionen der Haut und fettet Haare und Haut ein. Fachbegriff: Sebum
Hautdrüsen, die Talg produzieren.
Bleibende Erweiterung der Kapillargefäße der Haut, häufig im Augenbereich.
Die Haut speichert Feuchtigkeit im Stratum corneum, wo der Wassergehalt bei ca. 10–40 % beträgt. Während die innerste Zellschicht des Stratum corneum mit den bis zu 70 % Feuchtigkeit speichernden Zellen des Stratum granulosum in Kontakt sind, grenzt ihre äußere Schicht an die trockenere Umgebungsluft. Dieser Konzentrationsunterschied führt zu einer kontinuierlichen Abgabe von gespeichertem Wasser an die Umgebung. Dieser natürliche Verlust an hauteigener Feuchtigkeit wird als „Transepidermaler Wasserverlust“ bezeichnet. Er ist bei bestimmten Hauterkrankungen wie Neurodermitis, aber auch schon bei sehr trockener Haut erhöht.
Unter UV-Filtern versteht man nach Europäischem Recht „Stoffe, die ausschließlich oder überwiegend dazu bestimmt sind, die Haut durch Absorption, Reflexion oder Streuung bestimmter UV-Strahlung gegen bestimmte UV-Strahlung zu schützen“. Bei den UV-Filtern unterscheidet man chemische von physikalischen Sonnenschutzfiltern. Chemische UV-Filter absorbieren die UV-Strahlung und wandeln sie in Wärmeenergie um, wogegen physikalische Sonnenschutzfilter (z.B. Pigmente) die auf die Haut treffenden Strahlen reflektieren. EUweit sind 25 chemische Sonnenfilter zugelassen.
Vaseline ist ein sehr wirksamer Feuchtigkeitsspender und wird daher häufig als Inhaltsstoff von Cremes und Lotionen verwendet. Vaseline wird häufig als Grundlage medizinischer Salben verwendet, Berichte über eine Kontaktdermatitis (Hautentzündung) sind selten. Sie gehören zu den Paraffinen und werden aus Rückständen bei der Erdöldestillation gewonnen. Wie die Paraffine schließt auch Vaseline Wasser ein, ohne einen echten Pflegeeffekt zu haben. Auch Vaseline hat eine komedogene Wirkung. Außerdem wird bei seiner Herstellung der fossile Brennstoff Erdöl verbraucht.
Aufgrund dieser Tatsachen wird in Naturkosmetik gänzlich auf Vaseline verzichtet.
Zu den fettlöslichen Vitaminen gehören die Vitamine A, D, E und K. Sie müssen mit Ausnahme von Vitamin D, das der Körper mithilfe von Sonnenlicht selbst herstellen kann über die Nahrung aufgenommen werden. Fettlöslich bedeutet, dass diese Vitamine sich nicht in Wasser lösen, sondern Fett als Transportmedium brauchen. Daher kann z.B. die Vorstufe von Vitamin A, das Karotin aus Karotten am besten aufgenommen werden, wenn diese mit etwas Öl oder Fett verzehrt werden. Fettlösliche Vitamine können im Körper gespeichert werden. Sie müssen daher nicht so regelmäßig zugeführt werden wie die wasserlöslichen Vitamine, dafür kann es bei diesen Vitaminen auch zu einer gesundheitsschädlichen Überversorgung kommen.
Zu den wasserlöslichen Vitaminen zählen alle Vitamine der B-Familie sowie Vitamin C. Sie verteilen sich in allen wasserhaltigen Bereichen des Körpers, zum Beispiel im Blut oder in den Zellzwischenräumen. Wasserlösliche Vitamine werden im Körper kaum gespeichert – ein Zuviel scheidet er wieder aus, es kann also zu keiner gesundheitsschädlichen Überversorgung kommen. Lediglich Vitamin B12 kann in der Leber gespeichert werden.
Unter natürlichen Wirkstoffen versteht man in der Kosmetik Inhaltsstoffe, die pflanzlich oder pflanzlich-basiert sind. In der Biokosmetik stammen sie aus biologisch-dynamischem oder kontrolliert biologischem Anbau und Wildsammlungen.
Im Gegensatz zu den natürlichen Wirkstoffen sind synthetische Wirkstoffe Abfallprodukte bei der Erdölraffinerie wie Paraffine oder Vaseline. In der Naturkosmetik wird ganz auf diese Stoffe verzichtet.
Alle Zellen besitzen gemeinsame Grundstrukturen: eine Zellmembran, die eine Barriere zu ihrer Umgebung bildet, einen Kern, welcher die genetische Information enthält, und einen cytoplasmatischen Raum, in dem die Zellorganellen eingelagert sind. Dazu gehören die Mitochondrien, die zur Energiebereitstellung dienen, der Golgi -Apparat, das endoplasmatische Retikulum, die Chloroplasten und die Ribosomen an denen die Herstellung von Proteinen stattfindet. Die Zellen und alle ihre Strukturen sind aus Biomolekülen zusammengesetzt, nämlich aus Wasser, Mineralsalzen, Eiweißstoffen oder Proteinen, Fetten oder Lipiden, Zucker und Nucleinsäuren.
Die Zellmembran ist eine Membran aus Lipiden und Eiweißen, die jede Zelle gegenüber ihrer Umwelt abgrenzt und somit das Aufrechterhalten eines internen Milieus ermöglicht. Sie wird auch als Zytomembran oder Plasmamembran bezeichnet.
Als Zellkern bezeichnet man ein im Zell- oder Zytoplasma gelegenes, meist rundlich geformtes Zellorganell. Vom Zellplasma ist der Zellkern durch eine Doppelmembran abgegrenzt. In ihm liegt das Erbgut der Zelle in Form der Desoxyribonukleinsäure (DNA). Der Zellkern ist das Hauptunterscheidungsmerkmal zwischen Lebewesen mit abgegrenztem Zellkern, den Eukaryoten und Lebewesen ohne abgegrenzten Zellkern (z.B. Bakterien), den Prokaryoten. Der Zellkern ist die Steuerzentrale der Zelle.